Wie treibe ich meine privaten Schulden ein?
Der offizielle Weg zur Bank ist nicht die einzige Möglichkeit, um an Geld zu kommen. Gerade im Privatbereich ist es üblich, einen Freund oder Verwandten nach einem gewissen Geldbetrag zu fragen. Das ist oft der unbürokratische Weg und löst das Problem kurzfristig. In den meisten Fällen stellt so ein privates Darlehen auch kein Problem dar: Der Schuldner zahlt die Raten zuverlässig, bis die Forderung vollständig beglichen wurde. Doch was, wenn der Schuldner die Rückzahlung nicht mehr leisten kann oder möchte? Was haben Sie als Privatperson für Möglichkeiten, dennoch private Schulden eintreiben zu können – und welche Tipps gibt es, eine solche Situation zu vermeiden? Darauf soll dieser Beitrag näher eingehen.
Schriftlich hält besser
Grundsätzlich gilt bei Kreditverträgen mit der Bank genauso wie für private Darlehensvereinbarungen: Es sollte alles in Schriftform festgehalten werden. Beide Seiten sollten sich ohne Probleme damit einverstanden erklären, dass die Eckdaten des Vertrages schriftlich fixiert werden. Das gibt beiden Seiten Sicherheit und hat nichts mit gegenseitigem Misstrauen zu tun. Wenn alle Daten schriftlich festgehalten sind, kann jede Partei zu jeder Zeit nachsehen, was vereinbart wurde. Bei mündlichen Vereinbarungen kann das schwierig werden – manche Punkte können falsch verstanden werden oder gehen im Gespräch unter. Der Vertrag sollte daher die wichtigsten Daten enthalten wie Kreditbetrag, vereinbarte Zinsen, die monatliche Rate und deren Fälligkeit sowie die Laufzeit. Es gibt im Internet einige hilfreiche Vorlagen für private Darlehensverträge, sodass Sie sich nicht um die genauen Formulierungen kümmern müssen. Ausserdem bietet ein solcher schriftlicher Vertrag eine gute Grundlage, um private Schulden eintreiben zu können. Doch dazu später mehr.
Private Schulden eintreiben: der richtige Zeitpunkt
Meistens ist es bei privaten Schulden für beide Seiten unangenehm, wenn die Dinge nicht so laufen wie geplant. Schliesslich belastet diese Situation auch die Freundschaft oder das familiäre Verhältnis untereinander. Als Gläubiger möchten Sie nicht sofort mit weitreichenden Konsequenzen drohen; gleichzeitig wollen Sie die Sache aber auch nicht auf sich beruhen lassen. Eines ist klar: Beide Seiten sollten sich an getroffene Vereinbarungen halten. So sollten Sie bei einer Zahlungsverspätung von ein paar Tagen vielleicht nicht gleich die direkte Ansprache suchen. In den meisten Fällen meldet sich der Schuldner auch von sich aus und teilt den Grund für die Zahlungsverspätung mit. Geschieht dies nicht, sollten Sie nach ein bis zwei Wochen, spätestens nach einem Monat (wenn normalerweise die nächste Rate fällig wird) den Schuldner auf die ausstehende Zahlung hinzuweisen und die privaten Schulden eintreiben zu lassen.
Die Schuldnerberatung
Hat jemand private Schulden und zahlt diese nicht zurück, ist das oft das letzte Glied in einer langen Kette von ausstehenden Forderungen und nicht bezahlten Krediten. In diesem Fall sollte der Schuldner auf jeden Fall eine Schuldnerberatung in Anspruch nehmen. Diese hilft dem Schuldner, alle Forderungen zusammenzufassen und sich einen detaillierten Überblick zu verschaffen – das ist auch wichtig, um private Schulden eintreiben zu können. Ausserdem kann die Schuldnerberatung zwischen dem Schuldner und den Gläubigern vermitteln. Sie wird in der Regel versuchen, einen Schuldenschnitt zu erreichen. In diesem Fall erlassen die Gläubiger einen Teil der Schulden. Denn oft ist es ihnen lieber, zumindest einen Teil der Forderungen sicher zurückzuerhalten, als am Ende völlig leer auszugehen. Der Gang zur Schuldnerberatung stellt somit eine Möglichkeit dar, wie der Schuldner selbst Bereitschaft zur Einigung und persönliches Engagement zeigen kann.
Private Schulden eintreiben: Beauftragung einer Inkassofirma
Wenn alle Vermittlungen fehlschlagen, hilft oft nur noch der Gang zur Inkassofirma, wenn Sie nicht völlig auf das Geld verzichten sollten. Im privaten Bereich müssen Sie davor einige Dinge abwägen: Um welchen Betrag handelt es sich? Können Sie es sich eventuell leisten, auf die Rückzahlung zu verzichten? Wie wird sich das Verhältnis untereinander weiterhin entwickeln? Ein solcher Schritt ist nie angenehm, doch gerade bei grösseren Summen bleibt Ihnen oft keine andere Wahl mehr. Eine Inkassofirma kümmert sich professionell darum, die Schulden einzutreiben. Dabei wird das Inkasso die Interessen beider Seiten wahren und ihr Möglichstes tun, zu einer Einigung beizutragen. Es gibt im Internet viele hilfreiche Übersichten von verschiedenen Inkassofirmen, unter anderem von inkasso-offerten.ch.
Wie eine Inkassofirma vorgeht
Eine professionelle Inkassofirma wird in erster Linie die individuelle Situation analysieren und darauf eingehen. Dabei gilt es auch zu prüfen, ob die Forderung berechtigt und juristisch belegbar ist (was ein weiteres Argument dafür ist, das Privatdarlehen im Vorfeld schriftlich festzuhalten). In manchen Fällen spielt es auch eine wichtige Rolle, was die Ursache für den Zahlungsverzug ist. Denn dieser Grund hat einen grossen Einfluss darauf, wie erfolgreich die Schulden eingetrieben werden können. Wichtige rechtliche Schritte sind anschliessend eine Mahnung und das Setzen einer Zahlungsfrist, um Forderungen vor Gericht geltend machen zu können.
Fazit
Private Schulden sind kein angenehmes Thema. Besonders dann nicht, wenn der Schuldner nicht mehr zahlt. Doch egal, ob es dabei um eine zerbrochene Freundschaft oder private Geldsorgen geht: Als Gläubiger können und möchten Sie mit Sicherheit nicht auf die Rückzahlung verzichten. Dafür gibt es verschiedene Möglichkeiten. Einigungswillige Schuldner können sich mit einer Schuldnerberatung in Verbindung setzen. Als Gläubiger bleibt Ihnen der direkte Kontakt zum Schuldner und – falls das nichts hilft – die Inanspruchnahme einer professionellen Inkassofirma. Einige hilfreiche Inkassofirmen finden Sie auf der Internetseite inkasso-offerten.ch.